Es geht los!

Samstag, 26.August 2017, 23:00 Uhr.
Nach einem anstrengenden Tag liege ich endlich im Bett. Ich weiss, ich muss schlafen, denn ich muss früh wieder aufstehen. Doch trotzdem kann ich nicht einschlafen. Ich liege wach, voller Aufregung, Vorfreude und auch Angst vor dem kommenden Jahr, vor dem, was wohl in diesem Jahr so weit weg von zuhause passieren wird. In diesem Moment gehen mir so viele Gedanken durch den Kopf. Gedanken, die ich mit meinem zuhause, meiner Heimat verbinde, Dinge, die ich sonst für selbstverständlich gehalten habe, fallen mir auf einmal übertrieben stark auf und ich frage mich, ob ich sie in Ecuador wohl vermissen werde. Mein Bett zum Beispiel. Mein schönes grosses, weiches Bett. Wie werden wohl die Betten dort sein? Auf dem Vorbereitungsseminar wurde uns gesagt, dass wir wohl nur Matratzen haben würden. Wie werde ich dort ein Jahr schlafen? Wie wird es sein, ohne meine Familie und Freunde zu leben, mit ihnen nur über WhatsApp, Skype und Co. in Verbindung zu bleiben, was wegen der Zeitverschiebung noch erschwert sein wird? Aber auch: Wie wird die Arbeit dort sein? Die Kinder? Meine Mitfreiwilligen? Meine WG? An diesem Abend habe ich noch eine Email erhalten, dass wir wohl in eine neue Wohnung ziehen müssen. Wie wird die wohl sein? Wie wird das ablaufen?
All diese Fragen halten mich noch etwa eine Stunde wach, bis ich endlich gegen Mitternacht einschlafe.
Um 2:00 Uhr morgens ist das allerdings auch schon wieder vorbei. Um 7:00 Uhr wird mein Flug ab Hannover gehen und wir wollen etwa um 5:00 da sein. Also heisst es, ein letztes Mal zuhause duschen, mich anziehen und dann geht es auch schon ziemlich bald los, denn bis nach Hannover brauchen wir auch eine knappe Stunde.
Von meinen Freunden habe ich mich bereits am Dienstag verabschiedet, in Form einer kleinen Feier in einer Bar mit Getränken und Pizza. Auch von Omas, Opas, Tanten, Cousine und Cousin habe ich mich bereits vor etwas über einer Woche verabschiedet. Jetzt ist das komische Gefühl da, dass ich nun wirklich fliege und dass nun der Abschied von meiner Familie ansteht. Bisher habe ich das alles noch gar nicht realisiert und ich muss sagen, auch jetzt, wo ich hier bin, ist das alles noch nicht richtig bei mir angekommen. Wird es das wohl jemals?

Erstmal warten wir jedenfalls am Flughafen, reden und warten darauf, dass ich an Board gehen kann. Und dann ist es soweit. Nach einem tränenreichen Abschied von meinen Eltern und meiner Familie steige ich endlich in das Flugzeug ein, das mich nach Amsterdam bringen soll. Alles läuft gut und wir landen sogar noch ein wenig früher als geplant. Am Flughafen treffe ich dann auch den ersten Teil meiner Mitfreiwilligen, die Anderen trudeln auch nach und nach ein und dann sitzen wir alle im Flugzeug nach Ecuador!! Ich muss mich immer wieder vergewissern, dass das auch wirklich passiert.

Die Zeit vetreibe ich mir mit Filmen und Schlaf und nach 11 Stunden Flug landen wir sicher in Quito. Dort nehmen uns zwei Tias der Fundacion in Quito in Empfang und gemeinsam fahren wir zur WG der Quito-Freiwilligen.

Ich glaube, wir alle haben noch nicht ganz realisiert, dass wir wirklich hier sind. Allerdings habe ich mittlerweile die Antworten auf einige der Fragen, die ich mir in der Nacht, vor dem Abflug gestellt habe. Die müssen allerdings noch etwas warten. Denn zum Einen sitze ich gerade in einem Internetcafe (weil wir leider immer noch kein Wlan zuhause haben, deshalb auch die Verspätung dieses Posts) und die Zeit läuft mir davon und zum Anderen soll es ja auch spannend bleiben! 😉

Sonnenaufgang auf dem Weg nach Amsterdam
Also verabschiede ich mich hiermit. Wie es in Quito weiterging, wie wir nach Ibarra gekommen sind, über unsere ersten Tage hier und was wir sonst noch so vorhaben, werde ich in den nächsten Einträgen berichten.

Viele liebe Grüsse aus Ecuador (!!!!!!) schickt euch Swantje :)
Unser Flieger nach Quito

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Ciao

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