Feliz Navidad!
So, bevor ich (endlich) mal wieder einige Reiseblogeinträge hochlade, möchte ich euch auf diesem Wege fröhliche Weihnachten wünschen! Genießt die Feiertage mit eurer Familie, euren Freunden und den Menschen, die euch wichtig sind.
Für mich ist heute ein Tag, an dem ich nicht sicher bin, was ich fühlen soll. Ich hätte vor meiner Abreise nach Ecuador und die Zeit, die ich jetzt hier bin, nicht gedacht, dass ich mal unter Heimweh leiden würde, denn glücklicherweise hatte ich damit noch nie große Probleme und die letzten Monate, und immer noch, bin ich sehr glücklich, hier zu sein. Es gab sogar Zeiten, in denen ich dachte, ich würde am liebsten gar nicht mehr zurück nach Deutschland. Doch jetzt, 4 Monate nach meiner Ankunft hier in Ecuador, sitze ich hier bei uns im Wohnzimmer, esse Ritter Sport, die ich mir zur Feier des Tages hier mal gekauft habe, höre Weihnachtsmusik, die wir sonst gerne mit der Familie an Heiligabend hören und musste mich, während ich diesen Text geschrieben habe, schon mehrmals zusammenreißen, nicht zu weinen, weil ich das Weihnachtsgefühl, den heiligen Abend mit meiner Familie und eben meine Familie so vermisse. Es ist immer noch nicht so, dass ich gerne nach Deutschland zurückkehren würde, ich hätte diese Traditionen, die Menschen und vor Allem dieses besondere Gefühl, nur gerne hier.
Ich bin gespannt, wie sich meine Stimmung im Laufe dieses Tages noch verändert, denn bis jetzt ist sie, wie gesagt, nicht besonders weihnachtlich und auch allgemein nicht besonders gut. Aber bis jetzt haben wir außer einkaufen und skypen mit der Familie auch noch nichts gemacht.
Vielleicht wird es ja doch noch eine schöne Weihnacht, wenn wir erstmal was weihnachtliches machen. Denn das haben wir noch vor:
Heute Nachmittag werden wir ein bisschen was zusammen kochen und Glühwein machen, dann werden wir essen und es wird eine kleine Bescherung geben bei uns in der WG.
Anschließend wird es in den Casas familias bei uns im Park von Yuyucocha ein gemeinsames Abendessen mit den Kindern, Educadoras und Freiwilligen geben und heute Abend um 10 gehen wir hier in die Weihnachtsmesse. Ich hoffe, ich kann mein Heimweh dann vergessen und Heiligabend hier in Ecuador vernünftig genießen.
Auch morgen wollen wir dann richtig kochen und eine deutsche Frau, die wir in Cuyabeno (Blogeintrag folgt) zum Essen einladen. Auch das wird hoffentlich ein schöner Nachmittag.
Ich hoffe, dass dann ein wenig Weihnachtsstimmung aufkommt. Denn die hatte ich hier die ganze Zeit über nicht.
Dabei haben wir bei der Arbeit die letzten beiden Wochen so viel Weihnachtliches gemacht. Denn hier in Ecuador feiert man nicht den Advent, sondern die novena, das sind die letzten neun Tage vor Weihnachten. Im Fall der Fundación Cristo de la Calle waren das die letzten neun Wochentage, an denen jeden Tag ein besonderes Weihnachtsprogramm war und abends gab es dann eben die Novena, bei der je nach Tag ein Haus etwas vorbereitet und aufgeführt hat, es wurden Weihnachtslieder gesungen und oft gab es auch etwas zu essen und zu trinken.
Die anderen Programme liefen meistens so ab, dass Menschen, aus Vereinen, Schulen oder zweimal auch von der Polizei in die Fundación gekommen sind, dann wurde etwas aufgeführt, es wurden Spiele gespielt oder sonst etwas mit den Kindern unternommen, anschließend gab es für jedes Kind ein Geschenk und eine Tüte mit Süßigkeiten und oft noch etwas zu essen und zu trinken und dann war das Ganze auch schon wieder vorbei. Die Kinder wurden also in den letzten zwei Wochen mit Geschenken und Süßigkeiten nur so überhäuft, was für die Educadoras zwar etwas anstrengend war, ich habe die Kinder aber in meiner Zeit hier noch nicht so lange Zeit am Stück so glücklich gesehen. Allgemein war diese Zeit arbeitstechnisch ziemlich entspannt für uns Freiwillige, denn der Tag bestand eben zum größten Teil aus Weihnachtsveranstaltungen, an denen wir nicht sonderlich viel zu tun hatten. Aufgrund dieser gingen die Kinder nämlich auch nicht zur Schule und so fiel die Aufgabe, sie von dort abzuholen und der Stress mit den Hausaufgaben für zwei Wochen weg.
Jetzt ist der kurze Weihnachtseintrag doch schon nicht mehr ganz so kurz, darum verabschiede ich mich jetzt auch. Mindestens ein weiterer Eintrag wird gleich noch folgen, vielleicht schaffe ich vor dem Essen auch den Cuyabeno-Eintrag noch, ich gebe mir Mühe :)
In diesem Sinne, ein schönes Weihnachtsfest und friedliche Feiertage.
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